Als Zehnkämpfer im Weitsprung bei den Spezialisten an einer WM eine Medaille zu gewinnen, ist grossartig. Ich konnte heute in Eugene die Spezialisten wieder «etwas ärgern». Zwei Weitspringer waren heute besser als ich. Ich gratuliere ganz herzlich Jianan Wang, der mit seinem letzten Sprung mit 8,36 m zum Weltmeistertitel flog, und Olympiasieger Miltiadis Tentoglou zur Silbermedaille. Vor meiner ersten WM war mir klar, dass in Eugene Alles für mich möglich ist: Von der Nicht-Qualifikation für den Final bis zu einem Podestplatz. Umso mehr freue ich mich natürlich riesig über meine Bronze-Medaille.
Ehrlich gesagt, erst im SRF-Interview wurde mir aber die historische Tragweite meines Sprunges so richtig bewusst. Ich bin offenbar der erste Schweizer Mann seit 2007, der an einer Leichtathletik-WM eine Medaille gewinnt. Wow! Damals holte sich Viktor Röthlin im japanischen Osaka ebenfalls die Bronzemedaille. Schön, dass Victor für SRF vor Ort war! Dass ich bereits als 22jähriger Athlet in diesem Jahr nach meinem Vizeweltmeister-Titel im Mehrkampf in der Halle die zweite Weltmeisterschaft-Medaille für die Schweiz, für das Appenzellerland und den TV Teufen gewinnen durfte, macht mich stolz und demütig zugleich. Ich bin mir als Bronzegewinner nämlich auch sehr bewusst, dass ich heute mit meinen 8.16 Meter nur einen Zentimeter vor dem viertklassierten Maykel Masso aus Kuba lag. Es braucht an grossen Wettkämpfen immer etwas Glück: Es war heute an meiner ersten WM auf meiner Seite.
Zeit zum Danke zu sagen!
Das Glück ist mir auch im Alltag sehr nahe. Merci meinen Eltern und meiner ganzen Familie, meiner Freundin Tatjana, meinen persönlichen Trainern Karl und René Wyler und Yves Zellweger, den Nationaltrainern und allen Mitarbeitenden von Swiss Athletics, meinem Manager Michael Schiendorfer, meinem Vertrauensarzt Dr. Pierre Hofer von der Orthopädie St. Gallen, meinem Masseur Jack Holderegger, meinem ehemaligen Arbeitgeber, der Familie Baumann sowie natürlich auch allen Mitarbeitenden vom Appenzellerland Sport Leistungszentrum in Teufen, wo ich seit Jahren mit grosser Freude trainiere. Danke einfach allen Menschen, die mich auf meinem Weg bislang unterstützt haben und auch in Zukunft unterstützen werden.
Grossen Dank auch an meine Fans und allen meinen Partnern, persönlichen Sponsoren, der Fritz-Gerber-Stiftung und allen Verbandssponsoren: Ohne euer Mitfiebern wäre mein Tun einerseits sinnlos, ohne eure finanzielle Unterstützung wäre mein professionelles Sportlerleben andrerseits schlichtweg nicht finanzierbar. Fans und Sponsoren sind gleichermassen sehr wichtig!
Einen speziellen Dankesgruss sende ich meinem Ausrüster PUMA, ob im Weitsprung oder im Zehnkampf, eure Produkte sind wirklich Weltklasse. Ich bin happy, dass ich Teil der PUMA-Family sein darf. Nicht den Puma, sondern den «Adler» zu zeigen, ist mir ja bereits recht gut im «Blick» und in Eugene gelungen. Ihr seht, ich freue mich ganz offensichtlich «tierisch» über meine Bronze-Medaille. Im Ernst, ich nutze auch gleich die Chance und danke allen Medienvertreterinnen und -vertreter für ihre Arbeit und ihre Berichte. Danke, dass ihr über den Zehnkampf und die Leichtathletik berichtet! Menschen für den Zehnkampf und die Leichtathletik zu motivieren und zu begeistern, ist eines meiner grossen Ziele.
Genug der Taten und Worten. Jetzt werde ich versuchen, noch ein wenig zu schlafen. Vor dem Einschlafen schaue ich mir zur Sicherheit noch einmal den SRF-Bericht über meinen heutigen Wettkampf an: Ja, heute ist einer meiner Träume wahr geworden!
Herzlichen Gruss aus Eugene
Simi