Am Diamond-League-Meeting in Paris verpasste ich meinen ersten Sieg an einem Diamond-League-Meeting im Weitsprung nur ganz knapp um zwei Zentimeter. Nun hat es in Oslo geklappt, dank meinem zweiten Versuch auf 8,32 Meter. Damit bin ich der erste Schweizer Leichtathlet, der an einem Diamond-League-Meeting einen Wettkampf gewinnen kann. Dies fühlt sich wunderschön an. Auch wenn ich es noch nicht ganz fassen kann. Ein solcher Sieg an einem Diamond-League-Meeting war ein grosses Ziel von mir.
Mit meinem Sprung im Zehnkampf von Götzis auf 8,45 Meter vor einem Jahr, wusste ich, dass ich auch bei den Spezialisten konkurrenzfähig bin. In der Spezialdisziplin ist mir eine solche Weite aber bislang noch nicht gelungen. Umso schöner ist es, dass ich nun auch bei den Spezialisten ein Resultat erzielen konnte, das über 8,20 Meter hinaus ging. Dies ist supercool. Der erste Versuch war noch ungültig. Ich hatte da einen kleinen Stolperer im Anlauf. Wir haben dann den Anlauf ein wenig korrigiert, um einen halben Fuss nach hinten verschoben. Und der zweite Versuch passte dann perfekt. Es war sicher auch etwas Glück, dass der Absprung genau gepasst hat. Aber in der Vergangenheit stand mir das Glück nicht immer zur Seite. Einige Male fiel das Verdikt haarscharf zu meinen Ungunsten aus. Dieser Sieg in Oslo, ist nach dem dritten Platz im Vorjahr umso höher einzustufen, als im Gegensatz zu Paris die Top-5 der Welt am Start waren. Es war ein Teilnehmerfeld wie an einer Weltmeisterschaft. Der Amerikaner Marquis Dendy wurde mit 8,26 m Zweiter, Olympiasieger Miltiadis Tentoglou mit 8,21 Dritter.
Die 8,32 Meter bedeutet gleichzeitig mein zweitbester Sprung meiner Wettkampf-Karriere. Nur in Götzis bin ich im vergangenen Jahr mit 8,45 Meter weiter gesprungen. Mit dieser Weite hätte ich in einigen Wochen auch die Olympiaqualifikation für Paris 2024 geschafft. Die Qualifikationsweite liegt bei 8,27. Da man sich aber im Weitsprung erst 12 Monate vor Beginn der Olympischen Spiele qualifizieren kann, zählt das Resultat in Oslo noch nicht für die Olympia-Qualifikation.
Es war sein sehr cooler Wettkampf. Einmal abgesehen von den ungültigen Versuchen fiel mir der Wettkampf viel leichter als in Paris. Ich bin wieder in den Flow gekommen und bin viel gelöster angetreten. Nun steht am Wochenende die Mehrkampf Schweizer Meisterschaft auf dem Programm. Ich hoffe, dass ich den Schwung aus Oslo mitnehmen und in Basel auch im Zehnkampf überzeugen kann.